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Ich bin keine Verbrecherin! Sechs Jahre Gefängnis für Narges Mohammadi. Ein Aufruf zu unterzeichnen

4.6.2012, Aufruf auch in Anhang

Die Alexander Langer Stiftung verurteilt den iranischen Gerichtsbeschluss zur 6-jährigen Gefängnisstrafe für Narges Mohammadi, Iranerin, Journalistin, Vizepräsidentin und Sprecherin des „Zentrum der Verteidiger der Menschenrechte“, Präsidentin des Ausschusses des nationalen Friedensrates und Preisträgerin des Alexander-Langer-Preises 2009. Narges Mohammadi ist zudem Mutter von zwei kleinen Kindern; im März diesen Jahres wurde sie vom iranischen Berufungsgericht wegen ihres Einsatzes für die Demokratie und die Menschenrechte im Iran zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Sie wurde am 21. April in Teheran ins Gefängnis inhaftiert. Die iranische Künstlerin und Aktivistin Parastou Forouhar, zu Gast am 3. und 4. Mai in Südtirol für die Vorstellung des Buches “Das Land in dem meine Eltern umgebracht wurden”, unterstützt den Solidaritätsaufruf für Narges Mohammadi und alle anderen Menschenrechtsaktivisten die für ihre freie Meinungsäußerung inhaftiert wurden.  

„Ich bin keine Verbrecherin und mir keiner Vergehen bewusst, die ich zu sühnen hätte!“

                                                 Solidaritätsaufruf zu unterzeichnen

 

Am 5. März 2012 wurde Narges Mohammadi, Langer-Preisträgerin 2009 vom iranischen Berufungsgericht zu 6 Jahren Haft verurteilt. „Ich bin keine Verbrecherin und mir keiner Vergehen bewusst, die ich zu sühnen hätte“, sagte die Aktivistin bei der Verkündigung des Urteils. Bereits 2011 wurde sie zu 11 Jahren Haft verurteilt, wegen „aktiver Beteiligung an Tätigkeiten gegen die Staatssicherheit, wegen ihrer Mitgliedschaft beim Zentrum zur Verteidigung der Menschenrechte und wegen Propaganda gegen das Regime. Ihr Einspruch bei Gericht wurde nun mit einer Minderung der Haftstrafe und der Gefangennahme am 21. April beantwortet. Narges Mohammadi hat zwei kleine Kinder im Grundschulalter.

Die Alexander Langer Stiftung erklärt ihre volle Solidarität und appelliert an den iranischen Botschafter in Italien, an das Parlament und die italienische Regierung, sich bei der iranischen Regierung für die Freilassung von Narges Mohammadi einzusetzen sowie für alle anderen Aktivisten die für ihre Meinungsäußerungen im Gefängnis sind.

„Diese Frauen und Männer stellen keine Gefahr für die nationale Sicherheit im Iran dar, sie könnten hingegen einen Beitrag leisten zur friedlichen und demokratischen Entwicklung, auf den der iranische Staat keinesfalls verzichten sollte“, sagt Enzo Nicolodi, Präsident der Langer Stiftung. Gemeinsam mit Human Rights International und Amnesty International wurde eine Unterschriftensammlung gestartet, die diesen Appell unterstützen soll.

Ein Leben, gewidmet dem Menschenrechtskampf im Iran

Narges Mohammadi wurde 1972 in Zanjan geboren, bereits in ihren Studienjahren engagiert sie sich für Frauenrechte und jene der Studenten, sie wird mehrere Male verhaftet. 2001 heiratet sie den Universitätsdozenten Taghi Rahmani, mit dem sie zwei Kinder hat. Sofort nach der Hochzeit wird Rahmani für zwei Jahre inhaftiert. Die wiederholten Verhaftungen ihres Ehemannes sind Anlass für Narges Mohammadi, auf die Situation der Gefängnisinsassen aufmerksam zu machen, vor allem für jene die wegen Vergehen zur freien Meinungsäußerung inhaftiert sind. Mohammadi wird für ihren Einsatz zweimal verhaftet.

2008 wird sie zur Vorsitzenden des Exekutivausschusses des nationalen iranischen Friedensrates gewählt, zu dem Schriftsteller, Künstler, Juristen, Studenten, Gewerkschafter, Vertreter von ethnischen Minderheiten und politischen Gruppen gehören. Der „National Peace Council“ möchte der Welt ein anderes Iran zeigen, ein Iran das sich jeglicher Gewalt entgegensetzt und sich für Frieden, Sicherheit und Stabilität einsetzt.

2009 erhält Narges Mohammadi den Alexander-Langer-Preis; zu dem Zeitpunkt ist sie enge Mitarbeiterin von Shirin Ebadi, Friedensnobelpreisträgerin 2003. Außerdem ist sie Vizepräsidentin des Zentrums für Verteidiger der Menschenrechte im Iran.

AktivistInnen im Exil, verurteilt, inhaftiert – und Südtirol

Sehr zahlreich sind die iranischen Aktivisten die wegen ihrer Meinungsäußerungen aus dem Iran ausreisen mussten, genau 52 Frauen sitzen deswegen in iranischen Gefängnissen. Südtirol ist auf verschiedene Weise in Kontakt mit diesen Aktivisten und unterstützt deren Engagement.

Parastou Forouhar, iranische Aktivistin und Künstlerin lebt seit einiger Zeit in Deutschland. Am 3. und 4. Mai ist sie Gast der Alexander Langer Stiftung im Teatro Cristallo um 18 Uhr, sowie in Meran im Frauenmuseum um 19.30. Sie wird ihr Buch „Das Land in dem meine Eltern umgebracht wurden“ vorstellen. Ausgehend vom politischen Mord an ihren Eltern in den späten 1990er Jahren, erzählt die Künstlerin ihre Odyssee aus dem Iran nach Europa. Sie erzählt wie sie jedes Jahr zurückkehrt in die Heimat, um dem Elternmord zu gedenken. Gemeinsam mit anderen Aktivistinnen, die in Südtirol leben, wie Sabri Najafi und Ghita Sadegi, erklären sie ihre Solidarität mit Narges Mohammadi. „Mit diesem Aufruf wollen wir den iranischen Aktivisten unsere Unterstützung geben; es ist nicht möglich, sie alle aufzuzählen – sagt Sabri Najafi – aber wir wollen hier noch eine weitere Iranerin erwähnen, die bereits in Südtirol mit dem Human Rights International Preis ausgezeichnet wurde. Es ist Nasrin Sotoudeh, Anwältin und Verteidigerin der Menschenrechte, Aktivistin gegen die Todesstrafe; sie ist seit 2010 im Gefängnis.“

 

Weiterführende Links:

http://www.alexanderlanger.org/de/601/2583

http://www.alexanderlanger.org/it/652/3187

http://milionedifirme.blogspot.it/

http://www.persianicons.org/women/narges-mohammadi-serve-6year-prison/

 

 

 

aufruf-mohammadi-5-5-2012.doc (592 KB)
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