Einladung: "Sarajewo, mon amour“: Jovan Divjak in Bozen am 17.April:
Wir freuen uns, Sie zum Treffen mit dem Zeitzeugen, General Jovan Divjak einzuladen; er ist Serbe und er verteidigte Sarajewo.
Bozen, am Dienstag 17. April 2012 um 18 Uhr
Im Festsaal der Gemeinde Bozen, Gumergasse 7
Im Rahmen des Projekts „Dosta! Vom Krieg lernen, um Frieden zu schaffen“ der Alexander Langer Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kabinettangelegenheiten der Autonomen Provinz Bozen.
Der Abend wird vom bekannten italienischen Journalisten Toni Capuozzo („Terra!“) gestaltet, mit einer Einführung und einem 15-minütigen Film der bereits auf den Mediaset-Kanälen anlässlich des 20-jährigen-Jahrestages der Belagerung von Sarajewo gezeigt wurde.
Vor 20 Jahren, im April 1992 begann der Krieg in Bosnien Herzegowina und Sarajewo, Hauptstadt und gleichzeitig Symbol für die Haltung seiner Einwohner, die sich nicht so einfach den verschiedenen Nationalismen beugen wollten, die Ex-Jugoslawien dann doch in die Knie zwangen.
Der serbische General Jovan Divjak verteidigte Sarajewo und damit diese Einstellung.
Für eine ganze Reihe von Treffen und Begegnungen ist Jovan Divjak in Südtirol (am 17.04. um 18 Uhr in der Stadtgemeinde, am 18.04. in der Oberschule Torricelli Bozen); gemeinsam können wir nach diesen 20 Jahren über den Wert des friedlichen Zusammenlebens, die Auswirkungen des Krieges in Ex-Jugoslawien, über seine Arbeit mit Kriegswaisen sprechen und darüber dass es in Bosnien Herzegowina immer noch schwierig ist über die jüngste Vergangenheit zu sprechen, über den Genozid in Srebrenica oder das Massaker auf dem Marktplatz in Sarajewo.
Jovan Divjak „Seit 40 Jahren wohne ich im gleichen Viertel in Sarajewo, zwei Schritte von einer orthodoxen Kriche und weitere zwei von einer Moschee aus dem XVI. Jahrhundert entfernt. Und wenig weiter ist der katholische Friedhof. Vor dem Krieg, bestand diese Vielfältigkeit im Alltag…Sarajewo war
eine reiche Stadt, mit großen menschlichen Qualitäten, vor allem geprägt von Toleranz und Großherzigkeit.“
In seinem Buch erzält Jovan Divjak davon, aber auch von den Kriegstreibern Milosevic, Karadzic und Mladic sowie den Widersprüchen im bosniakisch-moslimischen Lager während des Krieges.
Der Serbe, der Sarajewo verteidigte und seine Arbeit den Kriegswaisen widmet, erzählt von den Bomben, den Vertreibungen der Zivilbevölkerung, von der Doppelmoral der bosniakischen Politiker und der internationalen Gemeinschaft.
Paolo Rumiz sagt in seiner Einführunge: „Was soll ich dir sagen, Freund Divjak. Was dir bleibt, istdeine Liebe für dieses außergewöhnliche Land und für diese Stadt die du mit Ehre verteidigt hast.
Ich danke dir für das was du getan hast und immer noch tust, ich wende mich nicht an die Mächtigen, sondern an dich. Um zu sagen, dass auch ich diesen Ort so liebe als ob ich ihn gestern verlassen hätte. Es wird so sein wie damals, als ich Sarajewo zum ersten mal sah, unter einem Mond und dem letzten Schnee des Igman.“
„Sarajewo, mon amour“ wird euch faszinieren und berühren, wie nur große Bücher es tun.