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Alexander Langer : Josef Mayr-Nusser, ein Südtiroler Märtyrer, un martire sudtirolese

10.1.2010, Offenes Wort 1.1.1965

Josef Mayr-Nusser: Ein Südtiroler Märtyrer

Ihr sollt mir Zeugen sein bis an die Grenzen der Erde! (Apg. 1,8)
In letzter Zeit wurde häufig und erbittert über die Stellung der Kirche und der Katholiken im einzelnen zur Zeit des Nationalsozialismus diskutiert. Gott sei Dank ist in unserer Heimat diese Frage nicht so aktuell wie in machen anderen Ländern, doch können wir uns nicht von jeder Verantwortung freisprechen. Auch in unserer Heimat gab es das Problem der Stellungnahme zum Nationalsozialismus, zu seiner Ideologie und zu seinen Methoden. Manche Südtiroler haben darin vollkommen versagt, die meisten haben versucht, zu annehmbaren Kompromißlösungen zu gelangen, ohne radikale Entscheidungen treffen zu müssen, einige haben klare Ablehnung gewagt - und ganz wenige sind bis zum Heldentum vorgestoßen. Der Mann, von dem wir hier sprechen, hat das Martyrium gewählt - aus seiner christlichen Überzeugung heraus.

Sein Leben

Josef Mayr, gebürtig vom Nusserhof am Bozner-Boden (geb. am 27. Dezember 1910) kam aus einer tief religiösen Bauernfamilie. Er absolvierte die Handelsschule und wurde Beamter in Bozen. Im Jahre 1933 half er mit, unter den schwierigen politischen Bedingungen der damaligen Zeit, die Katholische Aktion aufzubauen. Er besaß jene umfassende und tiefgehende religiöse und menschliche Bildung, die es ihm ermöglichte, sich führenden Aufgaben in der katholischen Laienbewegung zu unterziehen. Er half mit, der Jugend, den Jungmännern echte Formung zu vermitteln. In der caritativen Tätigkeit für die Armen, in Gebet und Teilnahme am hl. Opfer, in Hilfsbereitschaft für alle fand sein Glaube die notwendige Entfaltung. - 1941 heiratete er und ging daran, eine Familie zu gründen, die aber nur kurz bestehen sollte (ein Sohn, Albert, wurde aus dieser Ehe geboren). Zur Zeit der Option blieb er seiner Heimat treu und entschied sich für Südtirol, obwohl die Wahl damals nicht leicht war. Doch als die deutschen Truppen Südtirol besetzten, zog man ihn - widerrechtlich und ohne vorherige Musterung - ein und transportierte ihn mit anderen 80 Südtirolern nach Konitz in Westpreußen (Polen). Dort wurde er gewaltsam der SS (der berüchtigten Truppe des Nazi-Regimes) zugeteilt. Doch schon im Ausbildungsunterricht erklärte er, daß die Grundsätze der SS nicht von einem Christen geteilt werden könnten. Er war bereit, in der normalen Wehrmacht zu dienen, doch keinesfalls in der SS. Religiöse Gründe führten ihn dazu, den Eid auf die SS zu verweigern. Im Oktober 1944, als der Krieg für Hitler praktisch schon verloren war, erfand man "Wehrdienstzersetzung" als Motiv für Josef Mayrs Eidesverweigerung. Er wurde ins SS-Gefängnis nach Danzig eingeliefert, doch scheint ihm nie der Prozeß gemacht worden zu sein. Da aber bald die Russen näherkamen, verfrachtete man ihn mit Strafgefangenen nach Dachau. Unterwegs blieb der Zug längere Zeit in Erlangen stehen: dort starb am 24. Februar 1945 - als der Krieg und damit die Diktatur schon fast beendet waren - Josef Mayr-Nusser. Manche glaubten, er sei von der SS erschossen worden, doch ergab die Untersuchung eines Universitätsinstitutes in Erlagen Hunger als Todesursache. Wie andere Glaubenszeugen vor ihm war Josef Mayr verhungert, um nicht Christus untreu zu werden.

Gewissensfrage

Josef Mayr hat den Eid auf die SS - nicht auf die Wehrmacht, die trotz allem das reguläre Heer darstellte - verweigert. Abgesehen davon, daß er gegen jedes persönliche und Völkerrecht zu jener Truppe eingezogen worden war, stellt sich die Frage, ob er dadurch eine Tat begangen hat, die vor dem Gewissen zu rechtfertigen ist oder nicht. Auflehnung gegen die rechtmäßige Autorität oder Verteidigung der persönlichen Gewissensfreiheit und berechtigte Weigerung, Verbrechen auszuführen? Die SS - wie der ganze Hitlerstaat - war (zumindest seit 1939) keine rechtmäßige Obrigkeit mehr. Und nach der christlichen Sittenlehre und dem Naturrecht muß sich jeder weigern, Verbrechen auszuführen.

Aus religiösen Gründen?

Manchmal wird bezweifelt, daß Josef Mayr aus religiösen Beweggründen handelte. Doch sowohl die Aussagen seiner Kameraden als auch seine eigenen Aussagen und Briefe bezeugen das klar. Der Nationalsozialismus war gegen Menschlichkeit, gegen göttliches und menschliches Recht, im einzelnen auch gegen das Christentum (obwohl nicht darin die letzte Rechtfertigung einer Gegnerschaft liegt!). Die SS im besonderen diente nicht den legitimen Interessen der Verteidigung eines Staates, sondern tatsächlich dem organisierten Verbrechen. Somit mußte ein ganzer Christ sich weigern, einer Truppe wie der SS beizutreten.

Und die anderen?

Das ist der schwere Vorwurf an so viele Christen: und die anderen? Was taten sie? Warum weigerte sich nur so selten jemand?

Ich glaube, die Kirche im ganzen und viele Katholiken im einzelnen müssen sich tatsächlich den schweren Vorwurf und die ehrliche Selbstanklage machen, die totalitären Systeme und ihre Verbrechen nicht genügend bekämpft zu haben, überhaupt soweit sie sich nicht direkt gegen die Kirche richteten. Diese Gewissenserforschung und Anklage bleibt auch uns nicht erspart, die wir das alles nicht erlebt haben: auch wir müssen - ehrlich! - Stellung beziehen und uns auch überlegen, ob wir in unserer Situation von heute immer den politisch-ethischen Anforderungen des Christentums entsprechen.

Zeugnis geben

Es bleibt uns aber auch nicht erspart, uns mit der Situation von damals auseinanderzusetzen: wir müssen davon wissen. Dann können wir uns mit einiger Berechtigung fragen, warum es wenig so mutige Menschen gab wie Josef Mayr-Nusser. Er hat tatsächlich den Auftrag Christi, vor allen Menschen für ihn Zeugnis abzulegen, ernst genommen und befolgt. Dieses ist sein Erbe an uns; und sooft wir an ihn denken oder seinen Grabstein in Lichtenstern am Ritten sehen, müssen wir wirklich versuchen, das Zeugnis Christi auch nur annähernd so ernst zu nehmen wie er, der dafür das Leben hingegeben hat.

Aus seinen Schriften:

"Um uns ist Dunkel. Das Dunkel des Unglaubens, der Gleichgültigkeit, der Verachtung, vielleicht der Verfolgung. Dabei sollen wir Zeugnis geben und durch das Licht Christi dieses Dunkel überwinden, trotz aller Angriffe, bei allem Ungehört- und Unbeachtetsein. - Zeugnis zu geben ist heute unsere einzige schlagkräftigste Waffe. Seltsam genug. Nicht Schwert, nicht Gewalt, nicht Geld, nicht einmal der Einfluß geistigen Könnens, geistiger Macht, nichts von alldem ist uns als unerläßlich geboten, um die Herrschaft Christi auf Erden aufzurichten. Etwas ganz Bescheidenes und doch Wichtigeres hat uns der Herr geboten: Zeugen zu sein ... Dies schlichte, einfache Sein. Das ist das größte Zeugnis."

(aus "Offenes Wort" Jänner 1965)

 

Alexander Langer: Josef Mayr-Nusser martire sudtirolese


Dovrete essermi testimoni fino alla fine del mondo! Ultimamente si è molto discusso dell'atteggiamento della chiesa e dei cattolici nei confronti del nazionalsocialismo.

Per fortuna da noi la questione è meno scottante che in altri paesi, ma sarebbe troppo semplice chiamarsi fuori da ogni responsabilità, perché anche in Sudtirolo c'è stato il problema della posizione assunta rispetto al nazionalsocialismo, alla sua ideologia e ai suoi metodi. Alcuni di noi hanno completamente fallito, la maggior parte ha tentato di trovare soluzioni di compromesso accettabili, che non richiedessero decisioni radicali, pochi hanno osato ribellarsi apertamente - e pochissimi si sono spinti fino alla soglia dell'eroismo. L'uomo cui sono dedicate queste righe ha scelto il martirio - per adesione alle proprie convinzioni cristiane.

Josef Mayr, nato al maso Nusser presso i piani di Bolzano il 27 dicembre 1910, proviene da una famiglia contadina profondamente religiosa. Frequenta le scuole commerciali e diventa funzionario a Bolzano. Nel 1933, in mezzo alle mille difficoltà politiche di quel tempo, contribuisce a far nascere l'azione cattolica. La sua vasta e profonda cultura religiosa e umana gli permette di svolgere compiti importanti all'interno del movimento dei cattolici laici. Trasmette alla gioventù, ai giovani uomini del suo tempo, un'educazione profonda, autentica. La sua fede si manifesta anche nelle innumerevoli opere di carità per i poveri, nella preghiera, nella partecipazione al santo sacrificio (Teilnahme am hl. Opfer) e nella totale disponibilità verso il prossimo. - Nel 1941 si sposa per fondare una famiglia, ma il matrimonio dura poco (ne nasce comunque un figlio, Albert). Nel difficile frangente delle opzioni rimane fedele alla propria terra, il Sudtirolo, compiendo una scelta coraggiosa. Quando le truppe tedesche occupano il territorio, viene coscritto - illegalmente e senza una preventiva visita di idoneità - e trasportato insieme ad altri 80 sudtirolesi a Konitz, nella Prussia occidentale (Polonia), dove viene destianto d'autorità alle SS (le famigerate truppe del regime nazista). Fin dall'inizio, già durante il periodo di addestramento, dichiara apertamente che i principi delle SS non possono essere condivisi da un cristiano. Sarebbe disposto a collaborare con la Wehrmacht, ma in nessun caso con le SS. Motivi religiosi lo spingono a rifiutare di prestare giuramento alle SS. Nell'ottobre del 1944, quando Hitler ha praticamente già perso la guerra, Josef Mayr viene accusato di 'Wehrmachtzersetzung' (sarebbe stato quello il motivo per il quale avrebbe rifiutato di prestare giuramento). _ incarcerato a Danzica senza nemmeno essere stato processato (pare). Vista la rapida avanzata delle truppe sovietiche, viene poi trasferito a Dachau insieme ad altri detenuti. Il convoglio di prigionieri fa una sosta prolungata a Erlangen, dove Josef Mayr-Nusser muore il 24 febbraio 1945 - poche settimane prima della fine della guerra e della dittatura. In un primo momento si ritenne fosse stato ucciso dalle SS, ma una perizia di un istituto universitario di Erlangen attribuì la causa di morte all'inedia. Come altri testimoni di fede prima di lui, Josef Mayr era morto per non tradire Cristo.

Josef Mayr si rifiutò di prestare giuramento alle SS - non alla Wehrmacht che, nonostante tutto, rappresentava l'esercito regolare. A prescindere dal fatto che lo stesso arruolamento presso la Wehrmacht costituiva una lesione di qualsiasi diritto individuale e internazionale, ci si deve domandare se Mayr abbia compiuto un gesto che riguarda la sfera della coscienza oppure no. Si è trattò di una ribellione all'autorità costituitaoppure di un atto di libertà di coscienza e di rifiuto giustificato a compiere crimini? Le SS - come del resto tutto lo stato hitleriano - non rappresentavano più (per lo meno a partire dal 1939) un'autorità legittima. E in base alla morale cristiana e al diritto naturale ci si deve rifiutare di compiere dei crimini.

Si è arrivati a dubitare che Josef Mayr abbia agito per motivi di ordine religioso. Ma sia il racconto dei suoi compagni che le sue stesse dichiarazione e lettere non lasciano dubbi a proposito. Il nazionalsocialismo ledeva ogni principio di umanità, urtava contro la legge di dio e degli uomini, e si opponeva, su un piano più particolare, anche al cristianesimo (sebbene non sia questa la radice a cui far risalire l'ostilità!). Le SS in quanto tali, poi, non servivano agli interessi legittimi della difesa dello Stato quanto a quelli del crimine organizzato. Era dunque dovere di un vero cristiano rifiutarsi di entrare a far parte di un tale corpo.

Il duro rimprovero che va fatto a tanti cristiani è proprio questo: cosa fecero gli altri? Perché furono in così pochi a ribellarsi?

Penso che la chiesa come istituzione e molti cattolici come individui debbano riconoscere sinceramente e rimproverarsi duramente il fatto di non essersi opposti con abbastanza forza ai sistemi totalitari e ai loro crimini, tanto meno quando i crimini stessi non erano rivolti direttamente contro la chiesa. Ma anche noi che non abbiamo vissuto il dramma nazista dobbiamo comunque farci un esame di coscienza, schierandoci - onestamente! - e chiedendoci se nella situazione in cui viviamo oggi aderiamo veramente e sempre ai principi etico-politici del cristianesimo.

Non possiamo però sottrarci ad un confronto con la situazione di allora: dobbiamo sapere. Solo allora potremo domandarci, con nozione di causa, perché in così pochi abbiano avuto il coraggio dimostrato da Josef Mayr-Nusser. Egli prese sul serio l'esoratazione di Cristo ad essere suoi testimoni e la applicò, fino in fondo. _ questa l'eredità che ci lascia in pegno: ogni volta che penseremo a lui o vedremo la sua tomba a Collalbo sul Renon saremo chiamati a imitare il suo esempio, cercando anche solo di avvicinarci alla serità con cui egli, che gli ha sacrificato la propria vita, ha guardato alla testimonianza del Cristo.

"Intorno a noi regna l'oscurità. L'oscurità della miscredenza, dell'indifferenza, del disprezzo, forse della persecuzione. Noi siamo chiamati a dare testimoninza e a superare l'oscurità attraverso la luce di Cristo, nonostante tutti gli attacchi, nonostante non ci diano ascolto e considerazione. Rendere testimonianza: è questa oggi la nostra unica, potente arma. Davvero strano. Non la spada, non la violenza, non il denaro e nemmeno il sapere intellettuale, il potere spirituale, nulla di tutto ciò ci è richiesto per edificare il regno di Dio sulla terra. Il Signore ci esorta invece ad un atto molto più umile eppure molto più importante: essere testimoni.Essere testimoni in modo semplice, naturale, è questa la testimonianza più grande".

Da "Offenes Wort", gennaio 1965)

 

(Traduzione di Donatella Trevisan)

 

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