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Arava Institut für Umweltwissenschaften: Alexander Langer Preis 2018

21.9.2018, In Anhang PDF : PROGRAMM UND VORSTELLUNG

Euromediterranea 2018

Umwelt und Menschlichkeit – Una terra in dialogo

 Internationaler Alexander Langer Preis 2018

 

Rom/Bozen/Assisi, 2.–7.10.2018

Im Andenken an Dan Bar On und Marino Vocci

IN ANHANG PDF : PROGRAMM UND VORSTELLUNG

Vom 2. bis zum 7. Oktober organisiert die Alexander-Langer-Stiftung die 22. Ausgabe des Festivals Euromediterranea. In Bozen, Rom und Assisi widmet sich Euromediterranea 2018 dem Thema Umwelt und Menschlichkeit. Die Alexander-Langer-Stiftung möchte mit dieser Veranstaltung das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt in den Fokus stellen und dabei den Blick auf den Umgang mit der Erde im Falle von Konflikten oder Unruhen aber auch in Friedenszeiten lenken. Während der gesamten Veranstaltung, aber insbesondere während der Tage in Bozen, (4./5./6.10.) werden unterschiedliche Themen diskutiert: von der ökologischen Wende zu den Shelter Cities als Aktionsraum für Menschenrechtsverteidiger, von der Umweltpflege zur Pflege der Menschheit, gegen Hassreden hin zu neuen Möglichkeiten des Dialogs für ein Zusammenleben.

Euromediterranea bildet stets den Rahmen für die Vergabe des internationalen Alexander Langer Preises, der heuer, 17 Jahre nachdem er 2001 an Dan Bar On und Sami Adwan vergeben wurde, wieder nach Israel und Palästina geht. Das Wissenschafts- und Garantiekomitee der Alexander-Langer-Stiftung hat beschlossen, das Arava Institut für Umweltwissenschaften auszuzeichnen, und insbesondere die Projekte, die den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern fördern. Das Preisgeld von 10.000 € wird zur Hälfte von der Stiftung Südtiroler Sparkasse bereitgestellt.

 

Zwei Alumni des Arava Instituts, Muhanad Alkharaz und Shira Leon, werden in Bozen den Preis entgegennehmen. Sami Adwan und Yaarah Bar On, die Tochter des im Jahr 2008 verstorbenen Dan Bar On, werden auch bei der Preisverleihung anwesend sein.

Euromediterranea 2018 im Andenken an Dan Bar On (†2008) und Marino Vocci (†2017). Die Veranstaltung wird von der Autonomen Provinz Bozen, von der Stadt Bozen und von der Region Trentino-Südtirol unterstützt.



DAS ARAVA INSTITUT FÜR UMWELTWISSENSCHAFTEN

Internationaler Alexander Langer Preis 2018

Schritte zu einer grenzüberschreitenden unweltpolitischen Zusammenarbeit

über die politischen Grenzen hinweg

 

Das Arava Institut für Umweltwissenschaften wurde 1996 nach dem Osloer Abkommen gegründet und ist eine der größten Institutionen für Umweltforschung im Mittleren Osten. Mit einem multidisziplinären und ganzheitlichen Ansatz werden Aspekte der Umweltwissenschaften in den unterschiedlichsten Bereichen angegangen und erforscht: von den erneuerbaren Energien, über das Wasserressourcen-Management bis hin zu einem nachhaltigen Leben in der Wüste. Ziel ist die Ausbildung einer Gruppe von Umweltspezialisten des Mittleren Ostens, welche Lösungsansätze für die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Region findet. Das Leitwort des Instituts ist: Die Natur kennt keine Grenzen. Sie kennt keine physischen und keine bürokratischen Grenzen. Keine Mauer, kein Stacheldraht oder keine Linie auf einer Landkarte schaffen es, die Luft, das Wasser und die Erde zu trennen. Gleichermaßen kennt die Natur auch keine thematischen Grenzen: Was wir für sie machen (und was sie für uns macht) wirkt sich auf die Gesamtheit der wirtschaftlichen Beziehungen, auf die Gesellschaft und das soziale Umfeld sowie auf alle lebenswichtigen Bereiche aus. Diese Aufhebung der Grenzen spiegelt sich auch klar in den einzelnen Forschungsgebieten des Instituts Arava wieder: Das Zentrum für Wassermanagement arbeitet grenzübergreifend, das Zentrum für Wüstenökologie beschäftigt sich besonders mit sozialökologischen Fragen und das Zentrum für eine nachhaltige Entwicklung sucht nach nachhaltigen Lösungen auf lokaler Ebene.

 

Der Sitz des Instituts befindet sich auf einem Areal des Kibbutz Ketura, in der Arava-Wüste, im südlichen Teil Israels, zwischen Jordanien und Ägypten. In der Arava-Senke herrscht das extremste Wüstenklima von ganz Israel. Die klimatischen Verhältnisse werden zur Herausforderung, sowohl für die Forschung (die Wüste, das Wasser- und das Energiemanagement) als auch für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Das Institut leistet konstruktive Arbeit in einem schwierigen politischen Kontext und sieht den Umweltschutz als ein verbindendes Element für die Zusammenarbeit und für ein Zusammenleben jenseits politischer Ideologien. Dabei sollte die Umweltzusammenarbeit zwischen Israel, Palästina, Jordanien und Ägypten als Vorbild für eine künftige politische Zusammenarbeit dienen, um sowohl im Bereich Umweltschutz als auch des friedlichen Zusammenlebens einen gemeinsamen Nutzen zu schaffen. Diese Umweltmediation ermöglicht kleine, konkrete Schritte und manchmal auch Fortschritte. Sie bietet Gelegenheit zum Austausch und damit die Möglichkeit, die Überzeugung zu bekräftigen, dass der Weg der Annäherung über den politischen Konflikt hinaus begangen werden kann.

 

Das Arava Institut schafft Bedingungen, in denen Studierende die Geschichte des Anderen kennenlernen können. Es trägt dazu bei, Konflikte zu verstehen und zu überwinden. Die Studierenden kommen jeweils zu einem Drittel aus der arabischen Welt (Palästina, israelische Araber, Jordanien und Ägypten), aus Israel und aus anderen Regionen der Welt. Das Zusammensein begünstigt die Anteilnahme an Ideen und Lebenswegen. Außerdem ist auch die Teilnahme an Peacebuilding-Seminaren vorgesehen. Die Studierenden lernen dabei, den Konflikt konzeptuell zu untersuchen: Wie wirkt er sich auf den Alltag der Konfliktparteien aus. Und wie unterschiedlich kann er sich je nach Zugehörigkeit auswirken? Die Studierenden haben die Möglichkeit (und das oft zum ersten Mal), die Geschichte des Anderen zu hören und kennen zu lernen und gleichzeitig die eigene Geschichte kritisch zu hinterfragen. In einer polarisierten Gesellschaft wie die Israelische, wo die Wenigen, die sich um den Abbau des Konfliktes bemühen, ausgegrenzt und von der Mehrheit ignoriert werden, bietet das Arava Institut einen sicheren Ort für das Kennenlernen, den Austausch und das Verständnis. Ein Ort, in dem die Bemühungen Früchte tragen können, so wie sie bisher getragen haben.

 

 

Im Kurzen

Das Arava Institut für Umweltwissenschaften ist das größte Forschungszentrum im Mittleren Osten. Es hat seinen Sitz im südlichen Teil Israels, zwischen Jordanien und Ägypten, und fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit für ein nachhaltiges Leben in der Wüste. Ziel ist die Ausbildung einer Gruppe von Umweltspezialisten des Mittleren Ostens, die Lösungsansätze für die gegenwärtigen und die zukünftigen Herausforderungen der Region finden. Die Studierenden des Instituts sind jeweils zu einem Drittel Palästinenser, Israelis und internationale Studenten. Sein Engagement fußt auf der Überzeugung, dass die Natur weder geografische noch thematische Grenzen kennt und dass es unmöglich ist, sich mit Umweltpolitik zu befassen ohne dabei auch den politischen Kontext mitzuberücksichtigen.

 

 

 

Kurzbiografien der internationalen Gäste

 

Shira Leon Tzchout kam 2003 21 Jahre alt ins Arava Institut, nachdem sie die Wehrpflicht in der israelischen Armee absolviert hatte. Das akademische Jahr im Institut hat ihrem Leben eine neue professionelle und persönliche Richtung gegeben. Shira hat für EcoPeace Middle East gearbeitet und setzt sich jetzt für ein nachhaltiges Leben in ihrem Umfeld ein.

 

Muhanad Alkharaz hat nach seinem Bachelor-Abschluss (Wasseringenieurswesen) an der An-Najah Universität in Nablus, Palästina, ein Programm des Arava Instituts besucht. Diese Erfahrung ermöglichte es ihm durch den Austausch mit Studierenden und Fachleuten als Umweltspezialist und Mensch zu wachsen. Muhanad studierte anschließend in den USA, kehrte nach Palästina zurück, um innovative Lösungen zur Verbesserung der Wasserqualität zu finden.

 

Yaraah Bar On ist Leiterin des ORANIM College, wichtiges akademisches Bildungszentrum im nördlichen Teil Israels. Das College fördert die Bildung und Entwicklung Israels, die sich auf die Gleichheit und auf eine faire Gesellschaft stützt. Prof. Yaarah Bar On hat in unterschiedlichen Bereichen geforscht: von der feministischen Theorie zur Sozialethik. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher. Ihr Vater, Dan Bar On, Psychologe, Friedensforscher und Mitbegründer des PRIME Instituts war Alexander-Langer-Preisträger 2001.

 

Sami Adwan ist Professor an der Bethlehem Universität und einer der Leiter des PRIME Instituts. 2001 erhielt er zusammen mit Dan Bar On den Internationalen Alexander Langer Preis für die Arbeit am Projekt „Die Geschichte des Anderen“ (ein Schulbuch, das von israelischen und palästinensischen Gruppen geschrieben wurde). Sein Engagement als Bildungsforscher und Experte für palästinische Angelegenheiten hat ihn dazu geführt, mit unterschiedlichen Institutionen, Instituten und Universitäten zusammenzuarbeiten.

 

Euromed2018_Heft.pdf (1,1 MB)
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